Hunden das Anspringen / Hochspringen abgewöhnen
Sie möchten nicht, dass Ihr Hund Sie oder Ihre Gäste zur Begrüßung anspringt? Wie man dem Hund dieses Verhalten abgewöhnen kann, lesen Sie hier.
Kommen Herrchen oder Frauchen zur Tür herein, springt ihnen ihr treuer Gefährte bereits freudig entgegen. Dieses Verhalten des Hundes führt oftmals dazu, dass die Kleidung schmutzig wird oder sogar zerreißt. Ältere Menschen und kleine Kinder können bei größeren Vierbeinern sogar hinfallen, wenn diese an ihnen hochspringen. Daher ist das Anspringen von Hunden oftmals ein unangenehmer Nebeneffekt für Hundefreude und kann in einigen Fällen auch gefährlich enden. Aus diesem Grund sollten Tierbesitzer ihrem Liebling das Anspringen mit dem korrekten Training möglichst schnell abgewöhnen.
Warum springt der Hund überhaupt hoch?
Meist hüpft der Vierbeiner seine Tierbesitzer oder Gäste an, da er sich freudig unterwerfen möchte. Bereits junge Tiere wissen, dass es sinnvoll ist, sich unterzuordnen, um zu überleben und ein friedliches Beisammensein im Rudel zu gewährleisten. Doch inwiefern stellt ein Anspringen eine Unterwerfung des Hundes dar?
Das Hochspringen selbst ist kein Akt, sich unterzuordnen, jedoch die damit verbundene Geste. Beim Springen versucht das Familienmitglied die Mundwinkel des Menschen zu erreichen, und diese abzulecken. Im Reich der Vierbeiner bedeutet das Schlecken der Lefzen Respekt und dient der Beschwichtigung. Es handelt sich dabei um eine freundliche und beruhigende Regung der Fellnase.
Springt ein Welpe sein Herrchen oder Frauchen an, ist die Bedeutung der Handlung jedoch meist eine andere. Junge Tiere wissen nämlich instinktiv, dass das Hochspringen die Gabe von Futter zur Folge haben kann. Somit kann es sein, dass der kleine Hausbewohner an seinen Menschen hochspringt, um ein Leckerli oder endlich Futter zu bekommen.
Vereinzelt springen Hunde auch Personen an, um diese zurechtzuweisen oder zu korrigieren. Herrchen und Frauchen erkennen eine derartige Situation daran, dass das Haustier meist Anlauf nimmt, oder mit starkem Schwung springt. In der Regel tritt diese Handlung nach einer veränderten Situation ein oder wenn die Tierbesitzer die Distanzforderung des Vierbeiners missachten. Dieses Anspringen hat mit Freude dann nichts zu tun.
Wie wird ein Hoch- und Anspringen am besten unterbunden?
Um das Anspringen des Lieblings abzugewöhnen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Diese Optionen sind miteinander kombinierbar und erzielen bei konsequenter Anwendung meist zuverlässige Resultate. Nachfolgend haben wir die beliebtesten drei Möglichkeiten, um dem Vierbeiner zu helfen, sein Anspring-Verhalten zu reduzieren oder abzulegen, für Sie aufgelistet:
- Ignorieren des Hundes während des Hochspringens
- Mit einem festen Kommando das Verhalten beenden
- Belohnung nur bei korrektem Benehmen
Wie lange es dauert, bis das Tier die unerwünschte Reaktion unterlässt, hängt vom Vierbeiner selbst und dem Durchhaltevermögen der Besitzer ab. Während einige Hunde bereits nach wenigen Übungen mit dem Anspringen aufhören, dauert es bei anderen Wochen oder Monate, bis diese das Springen unterlassen. Daher sollten sich Hundebesitzer in Geduld üben und Verständnis zeigen, auch wenn das Training langsamer vonstatten geht, als gewünscht.
Knie hochheben reduziert das Interesse des Anspringens
Im ersten Moment hört es sich unschön an, gegen den tierischen Liebling das Knie zu erheben. Es stellt jedoch eine einfache und effektive Möglichkeit dar, dem Hund das Hochspringen abzugewöhnen. Heben Herrchen oder Frauchen ein Knie, während der Gefährte versucht hochzuspringen, bleibt dieser auf Distanz. Da es das Ziel des Vierbeiners ist, den Körper des Herrchens zu erreichen, wird er das Hochheben des Knies als störend empfinden. Die Folge ist, dass der Hund seltener hochspringen wird oder das unerwünschte Benehmen komplett unterlässt.
Mit einem Kommando das Hochspringen beenden
Bei erwachsenen Tieren kann es sinnvoll sein, ein Kommando einzusetzen, um das Anspringen zu unterbinden oder zu beenden. Viele Herrchen wählen Befehle wie „Sitz“ und „Platz“ aus. Diese sind dem Hund oftmals ohnehin bekannt. Bei beiden Kommandos hat der Hund im Normalfall die Pfoten auf dem Boden, wodurch ein Anspringen effektiv unterbunden wird.
Anspringen richtig ignorieren
Aus Sicht der Haustiere stellt das Ignorieren eine Bestrafung dar. Da sich die Gefährten nach Aufmerksamkeit und sozialen Kontakten sehnen, wünschen sie sich Beachtung und Nähe. Daher hilft Ignorieren auch oftmals, um dem Familienmitglied unerwünschtes Verhalten abzutrainieren. Im Regelfall wird der Hund eher das Anspringen meiden, als jedes Mal ignoriert zu werden.
Springt der treue Freund das Herrchen oder Frauchen an, sollten die Arme verschränkt und das Tier ignoriert werden. Ein Verschränken der Arme ist sinnvoll, damit der Begleiter gar diese nicht erreichen kann. Der Körperkontakt wird somit auf ein Minimum reduziert. Zusätzlich sollten Besitzer im Rahmen des Ignorierens auf folgende Aspekte achten:
- Hund nicht anschauen
- Nicht mit dem Hund sprechen
- Keine Berührungen wie Streicheln etc.
Manche drehen sich einfach weg, um das Training des Ignorierens zu vereinfachen. Zudem springt der Hund beim Umdrehen nicht mehr gegen sensible Körperstellen, wie den Magen oder den Intimbereich. Demnach ist das Training für Herrchen und Frauchen angenehmer und versehentlich schmerzhafte Reaktionen unterbleiben.
Das Tier bei korrektem Verhalten belohnen
Versteht der Hund, dass dieser mit den Pfoten auf dem Boden bleiben soll und springt er nicht mehr hoch, dann geben Sie eine Belohnung. Zudem sollten Sie sich dem treuen Gefährten aus Dankbarkeit zuwenden und ausgiebig streicheln. Auch ein Spielen oder eine Gabe eines Leckerbissens stellt eine sinnvolle Aktion dar, um erwünschtes Verhalten zu bekräftigen. Schnell lernt der Hund, dass ein bestimmtes Benehmen angenehme Folgen hat. Auf diese Weise verbindet der Vierbeiner die Unterbindung seines Drangs mit etwas Positivem.
Schmerzhafte und verletzende Reaktionen sollten unterbleiben
Hin und wieder stoßen Haustierbesitzer auf die Empfehlung, dem Tier beim Hochspringen auf die Hinterpfoten zu treten. Dieser Ratschlag mag zwar zum gewünschten Erfolg führen, ist jedoch für den Hund äußerst schmerzhaft und kann zu Verletzungen und Fehlverknüpfungen führen. Aus diesem Grund sollten Herrchen und Frauchen weniger aggressive Methoden bevorzugen und dem Vierbeiner auf andere Weise zu verstehen geben, dass das gezeigte Verhalten unerwünscht ist.