Sind Hunde zu zweit glücklicher? Sollte man Hunde paarweise halten?
Sie möchten Ihrem Vierbeiner einen Spielkameraden schenken? Ob zwei Hunde glücklicher sind und wie man Hunde vergesellschaften kann, erfahren Sie hier.
Viele Hundehalter denken irgendwann einmal über die Anschaffung eines zweiten Hundes nach. Schließlich ist es für einen Hund einfach interessanter, einen Artgenossen zum Spielen und Toben zu haben. Doch ist eine Paarhaltung wirklich auch artgerechter als die reine Einzelhaltung? Und was sollte man bei der Vergesellschaftung und Anschaffung eines Zweithundes alles beachten?
Einzel- oder Paarhaltung bei Hunden - Was ist artgerechter?
Im Grunde kann man sowohl einzelnen als auch paarweise gehaltenen Hunden ein artgerechtes Leben bieten, wenn man als Hundehalter die entscheidenden Dinge beachtet. Solange man seinem Hund ausreichend Platz und zahlreiche Rückzugsmöglichkeiten bietet, sich viel mit ihm bewegt und er gut erzogen wird, kann er auch ohne einen Artgenossen an seiner Seite glücklich werden. Ein weiterer Vierbeiner im Haus kann das Leben eines Hundes allerdings auch stark bereichern. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass sich beide Tiere gut verstehen und zusammenpassen - und das ist leider nicht immer der Fall.
So klappt die Vergesellschaftung der Vierbeiner
Die Anschaffung eines Zweithundes will gut überlegt sein. Nur wenn der Hundehalter seinen Hund gut kennt, dieser gut erzogen ist und ein paar weitere Voraussetzungen geschaffen werden, sollte über die Anschaffung eines zweiten Vierbeiners nachgedacht werden. Wichtig ist vor allem, dass die Hunde vom Alter, Geschlecht und Charakter her gut zusammenpassen. Am besten klappt die Vergesellschaftung, wenn beide Hunde gleichzeitig ein neues Heim beziehen. Die spätere Anschaffung eines zusätzlichen Hundes kann immer problematisch sein und hängt vor allem von folgenden Punkten ab:
Rasse und Charakter: Es ist nicht unbedingt wichtig, beim zweiten Hund die gleiche Rasse zu wählen. Interessanter ist vielmehr der Charakter des Zweithundes. Die Vierbeiner sollten sich charakterlich sogar ein wenig unterscheiden. Im Idealfall sollten sie sich eher ergänzen und eine harmonische Einheit bilden. Ein temperamentvoller Hund passt beispielsweise nicht zu einem ruhigen und bei zwei dominanten Hunden sind Machtkämpfe und Konflikte regelrecht vorprogrammiert.
Geschlecht: Vom Geschlecht her harmonieren Hündin und Rüde am besten miteinander. Allerdings sollten diese sterilisiert bzw. kastriert sein. Andernfalls müssen Hundehalter ca. alle 6 Monate mit Nachwuchs rechnen. Eine Konstellation von zwei Rüden gestaltet sich als schwieriger, da es hierbei früher oder später zu Konkurrenzkämpfen kommen wird. Aber auch bei zwei Hündinnen sind Auseinandersetzungen keine Seltenheit.
Alter: Auch das Alter der Tiere spielt bei der Vergesellschaftung eine wichtige Rolle. Am besten ist es, zwei Welpen aneinander zu gewöhnen. So können die beiden zusammen aufwachsen und sich von Anfang an richtig kennenlernen. Ein älterer Hund sollte nur mit einem jüngeren vergesellschaftet werden. Wichtig dabei ist, dass der Ersthund maximal 3 oder 4 Jahre älter ist.
Die erste Begegnung der Tiere findet besser nicht zu Hause statt, sondern auf neutralem Boden, zum Beispiel bei Freunden, im Tierheim oder im Park. So können sich die Vierbeiner in Ruhe kennenlernen und man kann direkt beobachten, ob die Chemie zwischen den beiden stimmt.
Welche Vorteile hat die Haltung von zwei Hunden?
Auch wenn ein Hund alleine gut zurechtkommt, wird die Gesellschaft eines Artgenossen sein Leben um einiges bereichern. Mit einem "Kumpel" wird der Vierbeiner noch intensiver spielen und toben können. Vor allem aber hat er immer einen Kameraden an seiner Seite, wenn Herrchen und Frauchen auf der Arbeit oder unterwegs sind. Hunde sind als Rudeltiere überhaupt nicht gern allein. Hat man zwei Hunde, wird das Warten für die Vierbeiner erträglicher. Das heißt aber keinesfalls, dass man die Hunde aus diesem Grund länger oder gar den ganzen Tag alleine lassen kann. Sie sind dennoch auf den Menschen angewiesen (Fütterung, Gassigehen) und brauchen auch seine Aufmerksamkeit und die damit verbundenen Streicheleinheiten.
Hunden, die zu zweit gehalten werden, wird übrigens ein besseres Sozialverhalten - im Vergleich zu "einsamen" Artgenossen - nachgesagt.
Folgende Punkte sind bei der Haltung von zwei Hunden zu beachten
Bei einem Hundepaar steigen natürlich auch die Kosten für Steuern, Versicherung, Futter und den Tierarzt. Zwei Hunde brauchen mehr Platz und das Herrchen braucht noch mehr Zeit für die Vierbeiner. Ein Haus mit einem umzäunten Garten ist für die Haltung von zwei Hunden besser geeignet als eine kleine Wohnung. Jeder Hund braucht einen Rückzugsplatz, an dem er auch mal allein sein kann und beide Haustiere brauchen getrennte Futter- und Trinknäpfe.
Nach der Aufnahme des Zweithundes darf man den Ersthund auf keinen Fall vernachlässigen, auch wenn der neue Welpe noch so süß ist. Ganz im Gegenteil, der ältere Hunde sollte sogar deutlich mehr Aufmerksamkeit bekommen als der neue Hund, damit es nicht zu Streitereien kommt. Der Ersthund sollte auch immer als erster gefüttert und gestreichelt werden.